Zähne

 
 

So sieht das vollzahnige Scherengebiss eines ausgewachsenen Hundes aus.

Es besteht beim erwachsenen Hund aus 6 kleinen Schneidezähnchen(Incisors) zwischen den beiden Eckzähnen und dann im Unterkiefer auf jeder Seiten 4 Prämolaren(P1-4) und 3 Molaren (die grossen Backenzähne, M1-3). Im Oberkiefer sind ebenfalls 4 Prämolare zu finde, dann aber nur 2 Molare. Der P4 im Oberkiefer wird wegen seiner Grösse oft als Molar gesehen.

Beim Australian Cattle Dog fehlen öfters mehrere Prämolare, da im australischen Heimatland nie auf die Vollzahnigkeit geachtet, bzw. Wert gelegt wurde. Laut Rassestandard wird ‘nur’ ein kräftiges Scherengebiss verlangt. Hunde mit fehlenden Prämolaren bekommen, soweit nicht zu viele fehlen, eine eingeschränkte Zuchtzulassung, d.h. sie dürfen nur mit vollzahnigen Partnern angepaart werden. Der Erbgang für die Weitergabe von fehlenden Zähnen ist nicht bekannt. Selbst aus Anpaarungen von Hunden, die seit mehreren Generationen vollzahnig sind, fallen immer wieder Welpen mit nicht komplettem Gebiss. Meiner Meinung nach ist das Problem fehlender Prämolaren in unserer Rasse genetisch dispositioniert und kann, wenn überhaupt, nur über Generationen hinweg behoben werden. Dazu benötigen wir aber eine breitere genetische Basis als wir im Moment zur Verfügung haben.

Eine These von anerkannten Caniden-Zahnforschern besagt sogar, dass im Laufe der Evolution die kleinen Prämolaren von der Natur ‘wegrationalisiert’ werden. Also sei mit Zucht auf Dauer gegen weniger Zähne nicht anzukommen.

Prevention von Zahnproblemen:

Man sollte seinen Hund von Welpenalter an daran gewöhnen, sich die Zähne anschauen zu lassen, damit man das Gebiss regelmässig auf Zahnstein, defekte Zähne und sonstige Probleme kontrollieren kann. Manche Hunde tendieren auf Grund der Speichelzusammensetzung (Ph-Wert) zu Zahnstein, dem man im Frühstadium mit der Fütterung von Kauknochen und/oder Zahnpflegemitteln entgegenwirken kann. Auch Zähneputzen vom Besitzer ist eine Möglichkeit. Wenn die Zahnsteinentwicklung zu weit fortgeschritten ist, muss der Tierarzt in Narkose die Zähne säubern.

Das Milchgebiss eines Welpen ist übrigens komplett ohne Molare angelegt. Der Zahnwechsel erfolgt in der Regel zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat.

Der Rassestandard verlangt von unseren Hunden ein Scherengebiss. Dies bedeutet, die Schneidezähne des Oberkiefers müssen bei geschlossenem Maul vor den Schneidezähnen des Unterkiefers liegen. Die unteren Reisszähne greifen vor die oberen Reisszähne und die Spitzen der Prämolaren passen genau in den gegenüberliegenden Zahnzwischenraum. Der Oberkiefer ist breiter als der Unterkiefer und die Innenseite der Oberkiefermolaren gleitet an der Aussenseite der Unterkiefermolaren vorbei.

Fehlstellungen können grosse Probleme herbeirufen. In schweren Fällen müssen Zähne abgeschliffen oder gar gezogen werden damit sie sich bei geschlossenem Maul nicht ins gegenüberliegende Zahnfleisch graben und zu massiven Schmerzen und Entzündungen führen.

© K.Sänger